WordPress vs. Contao - Welches ist das bessere CMS ?
Einleitung
Natürlich, eins voraus: Dies ist eine subjektive Einschätzung
Seit 1999 erstelle ich Websites. Damals wusste ich nicht was der Begriff CMS bedeutet.
Statische Websites mit Dreamweaver habe ich damals Hunderte erstellt. Heute möchte jeder eine Website betreiben, die er leicht pflegen kann, ohne vorher eine Ausbildung als Programmierer zu machen. Das ist mittlerweile Standard und da kommt man an einem Content Management System nicht vorbei.
WordPress vs. Contao
Mit den gängigen Content Management Systemen habe ich mich beschäftigt und bin zunächst auch an WordPress gestossen. Schnell installiert und jede Menge Themes, die das Gestalten leicht machen. Das hat mich begeistert.
Doch wenn man reflektiert und über längere Zeit die Erfahrungen mit WordPress sammelt, dann kommen die Bedenken.
Zunächst stellte ich fest, dass viele Kunden, die nicht sehr "Computer-affin" sind, sich schwertun mit WordPress. Dies ist auch nachvollziehbar, da WordPress seinen Ursprung im Blog Bereich hat und somit die Seiten über News / Beiträge definiert werden. Diese Logik erschließt sich nicht jedem.
Bei Contao gibt es einen übersichtlichen Seitenbaum. Bei den über 100 Contao Schulungen, die ich für meine Kunden durchgeführt habe, macht es mir immer wieder großen Spaß zu erleben, wie die Logik von Contao in kürzester Zeit begriffen wird.
Chaos bei den Medien
Die Struktur von WordPress ist so aufgebaut, dass Bilder und Dokumente in den Ordner "Jahr > Monat" gelegt werden. Dies führt über mehrere Jahre zu einer großen Unübersichtlichkeit.
Anders ist es bei Contao. Hier werden die Bilder in die Ordner gelegt, die Sie für richtig befinden. D.h. Sie können so strukturiert arbeiten, wie Sie es auch auf Ihrem Computer gewohnt sind. Egal ob Sie Ordner im Explorer oder im Finder anlegen. Selbst das Umbenennen der Dateien nimmt Contao nicht übel, da Contao die Dateien über ID´s steuert. Außerdem kann man Daten verschieben, wie man lustig ist. Wenn Sie auf die Idee kommen Ihre Ordnerstruktur zu ändern, dann machen Sie es einfach.
So eine Vorgehensweise ist in WordPress nicht möglich. Es würde zu jede Menge fehlerhaften Bildquellen führen.
Sicherheitslücken
Die große Bekanntheit von WordPress ist zum Problem geworden. Immerhin wird ca. jede 4. Website weltweit mit WordPress erstellt. Die vielen kleinen Tools, die bei WordPress Plugins genannt werden, werden weltweit von mehr- oder weniger bekannten Entwicklern programmiert. Nicht alle haben Gutes im Sinn.
Hierzu gibt es einen interessanten Bericht bei "heise online":
Jahresbericht: Rund dreimal so viele Sicherheitslücken in WordPress wie im Vorjahr
542 Sicherheitslücken gab es im Jahr 2018, dreimal soviel, wie im Jahr zuvor. Auch das waren schon zu viele.
Im gleichen Zeitraum gab es keine Sicherheitslücke bei Contao.
Der Grund hierfür liegt sicher darin begründet, dass Contao nicht so bekannt ist. Trotzdem spielt Contao im deutschsprachigen Raum mittlerweile eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Ein weiterer Grund liegt aber auch daran, dass die Erweiterungen im sogenannten Contao Manager installiert werden müssen. Hier würden Erweiterungen mit Schadsoftware ganz schnell entfernt werden. So müsste man großes Pech haben, wenn man so eine Erweiterung erwischen würde.
Contao - zu klein, zu wenig Möglichkeiten?
WordPress ist international wesendlich präsenter als Contao. Man kann sagen, dass Contao international fast gar nicht wahrnehmbar ist. Im deutschsprachigen Raum sieht es wieder anders aus. Ich habe dazu leider keine Zahlen parat, aber man stößt immer wieder auf Contao Seiten, wenn man sich umschaut.
Update: Man kann im Downloadbereich von Contao die aktuell installierten Websites einsehen. Zum Zeitpunkt meiner Recherche (6.März 2020) waren es 162.371 Websiten. Um die aktuellen Zahlen zu sehen, bitte auf den nachfolgenden Link klicken: https://contao.org/de/download.html
Das es ein, im deutschsprachigen Raum, verbreitetes System ist, dafür spricht die Tatsache, dass es ein sehr aktives Contao-Forum gibt. So bekommt man auf eine Frage bereits nach wenigen Minuten eine oft zufriedenstellende Antwort. Die Zahl der Erweiterungen liegt mittlerweile bei ca. 1800. Da wird doch wohl das passende dabei sein.
Meine persönliche Einschätzung dazu: Contao ist das kleinste unter den großen CM Systemen. Hierbei meine ich selbstverständlich nur die Verbreitung, aber nicht die Möglichkeiten, denn da spielt Contao auf Augenhöhe.
Fazit
Aufgrund der Tatsache, dass ich beide Systeme kenne, stellt sich für mich nicht mehr die Frage, welches der beiden Systeme ich einsetze. Contao hat für mich als Entwickler Vorteile, aber es steht der Anwender, der Redakteur, Sie der Nutzer im Vordergrund.
Hier ist es ganz klar, das Contao intuitiver zu bearbeiten ist. Viel schneller ist die Idee einer Veränderung auf der Website realisiert als in WordPress. Das freut den Redakteur, er arbeitet dadurch gerne und häufiger an der eigenen Website. Dies führt zu mehr Aktualität, ein besseres Ranking bei den Suchmaschinen.
Nicht zuletzt ist der Sicherheitsaspekt zu erwähnen. 542 Sicherheitslücken bei WordPress und "Null" bei Contao in 2018 sprechen eine deutliche Sprache.
Wie zu Anfang erwähnt, ist dies meine persönliche Einschätzung aus meinen Erfahrungen. Um eine objektive Einschätzung aus mehreren Meinungen zu bekommen, bemühen Sie die Suchmaschinen.
Falls Sie Fragen dazu haben, können Sie mich gerne ansprechen.
Zuletzt aktualisiert am 06.03.2020 von Robert Lahmer.